Hinweise zum Graphikkauf im Internet (insbesondere eBay)

 

Im Folgenden habe ich ein paar ungeordnete aber (hoffentlich) nützliche Hinweise zum Graphikkauf zusammengestellt, deren Berücksichtigung einen Fehlkauf nicht völlig ausschließen, seine Wahrscheinlichkeit jedoch deutlich reduzieren können.
 

Die meisten in der ebay-Rubrik „Originalgraphik“ angebotenen Blätter sind keine Originalgraphiken!
Lesen sie die Artikelbeschreibung genau durch.
Oft gibt es ganz hinten im „Kleingedruckten“ einen Hinweis darauf, daß es sich bei dem angebotenen Blatt um eine Reproduktion handelt.
Auch „Schnäppchenkäufe“ sind in der Regel kein Schnäppchen.
Die Verkäufer wissen was ihre Produkte wert sind.
Seien sie vorsichtig bei Graphiken die als Dachbodenfund, Flohmarktkauf etc.angeboten werden.
Auch Bilder mit der Bezeichnung „echter Picasso?“ oder „ich kenne mich da nicht aus“ mit folgenden, eindeutigen Hinweisen auf einen bekannten Künstler sind sehr fragwürdig.
Kaufen sie keine Graphik mit Echtheitszertifikaten.
Das einzige seriöse „Echtheitszertifikat“ ist ein Nachweis im Werkverzeichnis.
Fragen sie den Verkäufer eindeutig, ob es sich um einen Originalgraphik handelt und um welche Technik genau.
Fragen Sie bei unnummerierten, unsignierten Graphiken nach der Herkunft (aus welchem Buch, etc.)
Bestehen Sie insbesondere bei bekannten Künstler wie Picasso, Chagall, Braque, Miró auf eine Angabe der Werkverzeichnis-Nummer.
Bei Hinweisen auf ein Werkverzeichnis das sie nicht kennen scheuen Sie sich nicht, den Verkäufer nach dem genauen Titel bzw. Inhalt zu fragen.
Ein Hinweis wie „vergleiche Mourlot“ oder „siehe auch Mourlot“ bedeuten: Es handelt sich nicht um das bei Mourlot beschriebene Blatt sonder um eine Reproduktion des Blattes, ein ähnliches Motiv etc.
Fehlt der Hinweis auf ein Werkverzeichnis, oder weicht das angebotene Blatt von den Angaben im Werkverzeichnis ab, fragen sie den Verkäufer welche Argumente er für die Echtheit des Blattes hat.
Die Kaufrechnung eines renomierten Auktionhauses oder einer renomierten Galerie können für die Echtheit einer Graphik sprechen (notfalls einfach anrufen).
Der Hinweis: „direkt vom Künstler erworben“ hilft nur wenn der Verkäufer dies auch beweisen, oder zumindest glaubhaft machen kann.
Das Wasserzeichen oder Trockenstempel eines bekannt Verlegers oder einer bekannte Druckerei sprechen für die Echtheit.
Vorsicht: in letzter Zeit werden viele Reproduktionen auf Büttenpapier mit dem Wasserzeichen „Arches“ angeboten.
Hierbei handelt es sich lediglich um die Bezeichnung einer Papiersorte welche auch oft bei Originalgraphik verwendet wird.
Nummerierte und signierte Graphiken unbekannter Künstler sind meisten echt (eine Fälschung würde sich nicht lohnen).
Lithographien sind nicht automatisch Originallithographien.
Dasselbe gilt für Seriegraphien bzw. Siebdrucke.
Nummerierte Graphiken sind nicht automatisch Originalgraphiken.
Im Gegenteil, eine Nummerierung ohne Signatur (ausgenommen Plakate) ist in der Regel ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine Originalgraphik handel.
Signaturen ohne Nummerierung oder Bezeichnung (ausgenommen Editionen von Kunstvereinen) sind in der Regel Gefälligkeitssignaturen – oder falsch.
Graphiken „nach ...“ sind Reproduktionen.
Offsetlithographien sind in der Regel Reproduktionen. Es gibt Ausnamen, z.b. Antes, Beuys,Polke, Richter.
Granolithographien mit und ohne „original“ sind Reproduktionen.
Pochoirs (Schablonendrucke) sind Reproduktionen. 

 

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